Dienstag, 30. August 2011

Tagebuch einer Studentin auf neuen (Ab)Wegen

30. 8.
   10:15 Uhr
In Japan mit der Faehre zu fahren ist etwas ganz anderes als in Europa. Es gibt keine Stuehle, sondern Teppichboden, auf den man sich setzen kann. Das wird eine sehr interessante Fahrt auf der ‚Sakura‘!
   11:45 Uhr
Ich mag das Schaukeln der Wellen, es hat etwas Beruhigendes… Sobald man an der Westspitze Shikokus vorbei ist, kann man auf der anderen Seite bereits Kyûshû sehen. Es erscheint wirklich nah, aber es soll trotzdem noch 1 ½ Stunden bis nach Beppu dauern… Auf der rechten Seite ist jetzt nur noch blaues Meer zu sehen, wie schoen!
   18:30 Uhr
Ich war in der Hoelle! Uwa! … Jetzt habe ich keine Angst mehr vor dem Tod, wenn das die Hoelle war, scheint sie wirklich interessant und spassig zu sein… XD
Beppu ist quasi eine riesige heisse Quelle, ueberall tritt Dampf aus dem Boden. Weil aber in der Erde unterschiedliche Mineralien sind, verfaerben sich die Quellen. 8 solcher Orte bilden die ‚Jigoku Meguri‘ oder ‚Hoellentour‘. Die erste Hoelle, die ich besichtigt habe, war die Meereshoelle (im Bus dorthin habe ich Edward, einen netten Amerikaner getroffen). Das Wasser dort erscheint so blau wie das Meer in der Karibik… Es ist fast 100°C heiss und man kann dort Eier kochen. Leider waren wir zu einer schlechten Zeit da, man konnte sie noch nicht kaufen…
Also ging es weiter zu zweiten Hoelle, Oniishibôzu-jigoku, die so heisst, weil der Blasen werfende graue Schlamm aussehen soll, wie die rasierten Schaedel der Moenche. Ich finde, es sah etwas giftig aus… Die folgende Berghoelle fand ich da schon angenehmer, hier tritt der Dampf zwischen den Steinen hervor. Darum herum haben sie Tiergehege angelegt. Die Flamingos und der Elefant scheinen das warme Wasser auch zu moegen!
Auch in der naechsten Hoelle leben Tiere… Da das Wasser eine Temperatur wie im Tropenwald hat, eignet es sich, um Krokodile zu zuechten! Ich habe es nur auf Fotos gesehen, aber zu Fuetterungszeit geht es wohl gefaehrlich zu!
Die ‚Hoelle des weissen Teichs‘ war da schon sicherer. Das Grundwasser ist zwar farblos, aber sobald es hier an die Oberflaeche tritt, faerbt es sich weiss. Mit dem Dampf sah das schoen geheimnisvoll aus.
Weiter ging es mit dem Bus zur ‚Chinoike-jigoku‘ – Blutteich-Hoelle. Der Name haelt, was er verspricht! Wegen der Mineralien faerbt sich das Wasser gespenstisch rot. Der Schlamm soll aber gut bei Hautkrankheiten sein.
Den Abschluss der Hoellentour macht ein Geysir. Er bricht so oft am Tag aus, dass man die Zeiten vorhersagen kann. Leider musste ich meinen Zug erwischen und konnte mir den Ausbruch nicht mehr ansehen…
                 Meereshoelle,                  Oniishibôzu-jigoku,                  Berghoelle      und            Chinoike-jigoku

Die Hoellentour war zwar heiss, aber wirklich interessant. Ich finde es spannend, was fuer Auswirkungen Mineralien im Boden auf das Wasser haben koennen. Die Resultate sind wirklich schoen anzusehen, Beppus Hoelle kann ich – auch wenn es anfangs makaber klingt – nur empfehlen!
Mit der Faehre geht es jetzt von Usuki zurueck nach Yawatahama. Der Sonnenuntergang vom Schiff aus ist wunderschoen… Ich bin froh, dass ich meinen urspruenglichen Plan geaendert habe!

じゃ、またね!

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