Dienstag, 13. September 2011

Ein Tag in Akagi

   6:30 Uhr
Die 8 Personen in Zimmer 3-4 werden langsam wach, rennen ins Bad und beeilen sich, vor sieben Uhr fertig zu sein.
   7:00 Uhr
Morgenappell auf dem Versammlungsplatz. Die Nationalflagge und die Flagge von Akagi werden waehrend der Nationalhymne gehisst. Danach folgen Morgengymnastik zu Radiomusik und die Begruessung durch die Gruppensprecher.
   7:30 Uhr
Fruehstueck (japanisch)
   9:00 Uhr
Tandemunterricht (auf Deutsch) bis 12 Uhr
   12:10 Uhr
Mittagessen (japanisch)
   13:30 Uhr
Tandemunterricht (auf Japanisch) bis 16:10 Uhr
   17:00 Uhr
Abendappell auf dem Versammlungsplatz. Die Nationalflagge und die Flagge von Akagi werden eingeholt. Ansprache von einem Mitarbeiter der Einrichtung.
   17:30 Uhr
Abendessen (japanisch)
   19:00 Uhr
Praesentationen der vorbereiteten Theaterstuecke
   21:30 Uhr
Gemeinschaftsbaden im heissen Wasser
  23:00 Uhr
Eisparty in einem der Frauenzimmer
   1:00 UhrLangsam mal schlafen gehen...

 じゃ、またね!

Montag, 5. September 2011

Tagebuch einer Studentin auf neuen (Ab)Wegen

4./5. 9.
   In Tokyo mit den anderen Japanologen wiedervereint! ^^ So ging es erstmal auf Streiftour durch Shibuya, Purikura machen, Hachiko besuchen, Takoyaki essen, usw. Was (besser gesagt 'wen') man dabei so alles beobachten kann... Wir haben Kerle gesehen, die gut als Double fuer YUKKE und Mizushima Hiro durchgehen koennten! XD
Heute ging es zuerst in den Shônen Jump Shop, direkt beim Tôkyô Dome. So viel Merchandise, so wenig Geld. Aber das, was ich aus den Automaten haben wollte, hab ich tatsaechlich bekommen! Lucky! Eigentlich wollten wir mit der Achterbahn im Tôkyô Dome fahren, aber sie war geschlossen... Also ging es weiter nach Shinjuku zum Karaoke. Da kann man verdammt viel Zeit verbringen, wenn man genug Geld hat... Die Lieder sind echt gut (ich hab nicht nachgezaehlt, wie viele es von MUCC waren, oder auch an Animesongs). Ich bin echt froh, in Tôkyô nicht mehr allein zu sein, solche Sachen wuerden alleine keinen Spass machen.
Morgen geht es mit dem Bus Richtung Gunma-Praefektur, wo unser Tandemkurs stattfindet. Damit endet mein kleines 'Tagebuch' auch, ueber den Kurs wird es wohl nicht viel zu berichten geben. Thank you for travelling with Deutsche Studentin. 

じゃ、またね!

Samstag, 3. September 2011

Tagebuch einer Studentin auf neuen (Ab)Wegen

3. 9.
   9:15 Uhr
Trotz des schlechten Wetters auf dem Weg nach Huis ten Bosch. Es ist verdammt windig und regnet seicht, aber ich werde den Auswirkungen des Taifuns trotzen!
   11:15 Uhr
In Huis ten Bosch kommt man zuerst durch das Teddy Bear Kingdom, wo die Erfindung des Teddys beschrieben wird (Namensgeber T. Roosevelt, Erfinderin M. Steiff).
Baerenfamilien
Als naechstes bin ich ueber die Windmuehlenstrasse spaziert und so zum Mirror Maze gelangt, das Alice im Wunderland nachempfunden ist. De Weg zwischen den Spiegeln zu finden war wirklich schwer! Ausserdem gibt es eine Trick Art Gallerie mit optischen Taeuschungen und ein M.C.Escher-3D-Kino.
   13:00 Uhr
Bei ‚Grand Odyssey‘ wird ein Scan vom Gesicht gemacht und in einen Film projiziert. Die Geschichte handelt von der Zukunft. Die Menschen mussten ins All fliehen, wollen nun aber zur Erde zurueck. Ich war ein Mitglied der ‚Brains‘, sah sehr lustig aus! XD
Huis ten Bosch ist quasi ein Mix aus Film, Fahrgeschaeften, Gebaeuden und Kunst – die Abwechslung ist gut und die Attraktionen machen Spass!


   15:15 Uhr
Die letzten beiden Attraktionen im Nieuwstad-Teil waren das Kirara (Kino mit Spiegeln, sodass man sich mittendrin fuehlt) und eine Flutsimulation.
Weiter ging es zum Thriller Fantasy Museum. Hier gibt es ein Haus, in dem man die richtige Glocke finden muss, um ein verfluchtes Brautpaar wieder gluecklich zu vereinen. Nebenan geht es mit japanischen Geistergeschichten weiter. Zuletzt kommt noch das Orgelhaus. Zwei Orgelbauer streiten hier um den Titel des Besten, mit Zuhilfenahme des Teufels. Da im Gruselteil des Parks Schauspieler und viele Spezialeffekte eingesetzt werden, habe ich mich doch tatsaechlich mehrmals erschreckt! Passiert mir sonst nicht…
Weiter ging es ueber den Basar und vorbei am One Piece Shop! ^^ Vom Domtoren aus, wo man einen guten Ueberblick ueber den ganzen Park hat, konnte man bereits den Grund fuer meinen Besuch sehen…
Nach einer Pizza Carbonara im Pinoccio (nein, nicht falsch geschrieben) geht es Richtung Hafen…
   17:00 Uhr
… wo die Thousand Sunny vor Anker liegt! 
Ja, genau, das Schiff von One Piece. XD Ein Teil des Hafengelaendes wurde in einen Grove von Shabondy verwandelt (sorry an alle, die jetzt nicht folgen koennen – schaut doch mal auf wikipedia unter One Piece! ^^). Es gibt One-Piece-Shops, One-Piece-Restaurants, One-Piece-Figuren und das Schiff! Es ist verdammt lustig, ploetzlich mitten in einem Anime zu landen… Es kommt einem alles so bekannt vor…
Die Crew der Thousand Sunny ^^

Als letztes mache ich jetzt noch eine Kanalfahrt. Danach habe ich genug Geld hiergelassen, aber es hat sich gelohnt! Huis ten Bosch macht viel Spass. Auch wenn das Wetter heute nicht mitspielen wollte… Was tue ich nicht alles fuer One Piece! XD
   20:30 Uhr
Zurueck in der Jugendherberge habe ich endlich Gesellschaft, die mit mir spricht (die beiden Japanerinnen vorher waren wohl stumm…)! Allison aus China, sie kann verdammt gut Englisch. Das wird wohl ein lustiger Abschlussabend in Nagasaki!

じゃ、またね!

Freitag, 2. September 2011

Tagebuch einer Studentin auf neuen (Ab)Wegen

2. 9.
   11:30 Uhr
Es war eine gute Entscheidung, als erstes ins Atombombenmuseum zu gehen. Es ist zwar nicht ganz so bedrueckend wie Hiroshima, weil es sich eher auf Artefakte und Fakten konzentriert als auf die Einzelschicksale der Opfer, aber was passiert ist, laesst mich trotzdem sprachlos zurueck. 9. August 1945, 11:02 Uhr… Die Uhren sind um genau diese Zeit stehen geblieben, als der Flieger Bockscar die Plutoniumbombe Fatman abwarf. Nagasaki war ‚nur‘ die zweite Wahl, ueber dem Primaerziel waren zu viele Wolken.
Ich finde es unfassbar, dass die Verantwortlichen nach Hiroshima noch eine zweite Bombe abwerfen konnten. Wie viele Wissenschaftler (unter anderem Albert Einstein) bin ich der Meinung, dass Japan auch ohne Atombomben aufgegeben haette. Bewundern tue ich Dr. Nagai Takashi (Paul), der, obwohl er selbst vor dem Abwurf an Leukaemie erkrankt war, sein moeglichstes tat, um den Opfern auch bei Spaetfolgen zu helfen. Von seiner Sorte sollte es mehr Menschen geben!
Denkmal fuer die Opfer und Ort des Epizentrums
   13:30 Uhr
Zwischenstopp an einem weiteren traurigen Ort – Nishizaka, der Huegel der 26 Maertyrer von Japan. Hier wurden 1597 26 Christen (Franziskaner und Jesuiten) gekreuzigt.
Denkmal der 26 Maertyrer von Japan
Das Christentum wurde ungefaehr 1540 von den Portugiesen nach Japan gebracht. Da aber der Glaube an die Gleichheit der Menschen in Konflikt mit der angestrebten Alleinherrschaft von Toyotomi Hideyoshi trat, verbot er den christlichen Glauben und liess Ausuebende verfolgen. Die 26 Maertyrer wurden in ganz Japan gesammelt und nach Nagasaki gefuehrt – der Aelteste war 64, der Juengste gerade mal 12 Jahre alt. Sie wurden circa 1860 vom Papst heiliggesprochen, bevor das Verbot aufgehoben wurde. Im Geheimen haben damals jedoch viele Christen ihren Glauben bewahrt.
   15:00 Uhr
Nach einem Geldwechsel werden jetzt Gyôza im Hakata-Style gegessen und dann mache ich mich auf den Weg zu erfreulicheren Sehenswuerdigkeiten: Dejima und Glover Park. Nagasaki gefaellt mir zwar als Wohnort nicht, aber die Geschichte ist sehr interessant!
   18:00 Uhr
Dejima war eine kuenstliche Insel in Form eines Faechers. 
Modell von Dejima im 17. Jahrhundert
Das Shogunat liess sie im 17. Jahrhundert bauen, um mit den Auslaendern Handel und Informationsaustausch zu betreiben. Es war den dort ab 1641 lebenden Hollaendern jedoch verboten, Dejima in Richtung Nagasaki zu verlassen, und nur wenigen Japanern war es erlaubt, die Insel zu betreten. So lebten auf engem Raum mehrere hundert Menschen zusammen und bewirtschafteten die Lagerhaeuser, Garten und Kirche. Viele Waren wurden erst von den Hollaendern in Japan eingefuehrt, darunter viele Pflanzen und Tiere.
 Von den Hollaendern importierte Blumen - wer erraet sie? ^^
Im Gegenzug konnte man das Heimatland und Europa mit Informationen ueber die Kultur Japans versorgen.
Die Insel Dejima existiert heute nicht mehr, da wo einst Meer war, stehen jetzt Haeuser. Aber an dem frueheren Ort wurden die Gebaeude rekonstruiert und zeugen von vergangenen Tagen. Es gibt sehr detaillierte Erklaerungen und wirklich interessante Ausstellungsstuecke, unter anderem ein Buch von Siebold, der als Hollaender getarnt nach Japan kam und in Nagasaki per Sondererlaubnis eine Schule fuer westliche Medizin gruenden durfte.
Fruehere Unterkunft des Fabrikchefs auf Dejima
Da das Wetter immer schlechter wird (Regen und Wind – Auswirkungen des Taifuns) und meine Fuesse von 9 Stunden Laufen doch langsam wehtun, gehe ich nicht mehr zum Glover Park. Vielleicht komme ich eines Tages ja doch nochmal nach Nagasaki…
Morgen fahre ich zum Holland-Themenpark Huis ten Bosch. Der Hauptgrund dafuer wird noch nicht verraten… XD Aber ich freue mich darauf, die Fotos, die ich vom Park gesehen habe, sehen interessant aus und ich war noch nie in Holland… Ich lasse mich ueberraschen!
Wo ich schon in Nagasaki bin, wird jetzt noch Castella gegessen. Das ist ein Kuchen, der von den Portugiesen eingefuehrt wurde (auf Japanisch Kasutera).

じゃ、またね!

Donnerstag, 1. September 2011

Tagebuch einer Studentin auf neuen (Ab)Wegen

31. 8.
  17:30 Uhr
Weil es Haruko heute nicht so gut ging, sind wir leider nicht nach Matsuyama gefahren. Aber es gibt ein kleines Onsen hier in der Naehe – Yasuragi no Sato. Von den verschiedenen Becken aus kann man auf die Berge schauen. Es ist alles offen, im Garten sind auch Becken, und es gibt sogar Whirlpools und eine Sauna. Das einzige, was mich nervt, ist das gruendliche Waschen vorher… Aber das laesst sich nunmal nicht aendern! Das Wasser war gar nicht so heiss, wie ich erwartet habe… oder ich bin schon an die Hitze gewoehnt! >.< Nach dem Bad habe ich mir eine Matcha-Milch gekauft, sehr erfrischend!
Heute Abend gehen wir noch Okonomiyaki essen. Ich muss gestehen, dass ich das noch nie probiert habe…
   22:00 Uhr
Fazit: Okonomiyaki ist lecker! Ich hatte meines mit Garnelen und Soba.
Es war wirklich schoen, meine Freundin wieder zu treffen und mich mit ihr zu unterhalten. Aber den ganzen Tag aufmerksam zuzuhoeren, um ihr Japanisch zu verstehen, ist auch anstrengend… Gut, dass ich vor dem Tandemkurs in Akagi noch etwas alleine reise!

1. 9.
   10:15 Uhr
Da bin ich also wieder unterwegs… Ich werde heute den ganzen Tag im Zug verbringen, da habe ich Zeit zum Lernen…
Als ich das letzte Mal von Matsuyama nach Okayama gefahren bin, sass ich im Anpanman-Zug, diesmal ist es ein normaler Zug. Die Durchsagen haben mich damals etwas gestoert, aber diesmal haette ich gerne ein Foto vom Zug gemacht… Kann man nicht aendern! >.<
   14:00 Uhr
Im Zug nach Kyûshû, dank Bento keinen Hunger mehr und dank Drachenfruchtwasser ausreichend Fluessigkeit.
Was ich mir bereits in Beppu gedacht habe: Die Zuege von Kyûshû sehen etwas anders aus… Der Sakura Shinkansen, in dem ich mich jetzt befinde (irgendwie verfolgt mich der Name), ist nicht weiss, wie die Zuege von Honshu, sondern leicht grau-blau. Sieht auch nett aus!
Heute soll wohl ein Taifun kommen… Der Himmel ist ueberall schon grau, aber ausser Regen merke ich nicht viel! ^^ Quasi der perfekte Tag zum Zugfahren. Naechster Stopp fuer mich ist in ungefaehr 2 Stunden in Hakata. Von da aus geht es nochmal 2 Stunden weiter nach Nagasaki, mit dem Kamome Special Rapid Service.
 Honshus Kodama Shinkansen
Kyûshûs Sakura Shinkansen
   16:00 Uhr
Von Honshu aus faehrt man durch einen Tunnel unter dem Meer hindurch nach Kyûshû! Ich mag Tunnel eigentlich nicht besonders, weil mir bei der hohen Geschwindigkeit des Shinkansen staendig die Ohren zufallen.
Generell finde  ich Shinkansen sehr praktisch, weil man schnell von A nach B kommt. Aber jetzt im Kamome muss ich sagen, dass er mir am besten gefaellt! Die Sitze sind viel besser gepolstert, sehr bequem. Nur ein Tisch zum Essen fehlt…
Lokalzuege mag ich eigentlich auch, weil man von ihnen aus die Landschaft am besten beobachten kann. Aber sie sind schon arg langsam und oft etwas alt…
Das Anstehen in Japan finde ich aber gut, so kommt auch wirklich der zuerst in den Zug, der zuerst da war!
   21:00 Uhr
Auf den ersten Blick gefaellt mir Nagasaki nicht wirklich, irgendwie riecht es etwas nach Fisch und Motorenoel… Aber die Jugendherberge ist ganz nett und das Streetcar ist praktisch – man kann fuer ungefaehr 1 Euro ueberall hinfahren, egal wie weit.
Ich war noch mit der Seilbahn auf dem Berg Inasa, von wo aus man ueber ganz Nagasaki schauen kann. Bei Nacht ist das ein einziges Lichtermeer…
Morgen muss ich eine Bank suchen, und dann geht es auf Stadttour!

じゃ、またね!