Dienstag, 22. Februar 2011

Abenteuer Japan (5)

  Von Kyoto aus ging es fuer weitere 5 Tage zum letzten grossen Ziel - Tokyo. Um die Hauptstadt kommt man nicht herum, sollte man auch nicht, denn die Atmosphaere in einer solch gigantischen Atmosphaere ist beeindruckend. Ich hatte hier das Gefuehl, dass die Zeit niemals stehenbleibt, ueberall ist der Fortschritt sichtbar. Viele fuehlen sich in Grossstaedten unwohl wegen der Anonymitaet, aber meiner Meinung nach strotzen sie von Leben!

  Zuerst besuchte ich den Asakusa-Tempel. Leider wurde er zu dem Zeitpunkt renoviert, man konnte nicht viel der Fassade sehen. Allein die Pagode blieb von den Bauarbeiten unbehelligt.
Trotzallem waren sehr viele Touristen hier... Der Tempel beherbergt eine Statue der Gluecksgoettin Kannon. Viele beten hier zu ihr. Ich habe mir aber lieber ein ruhigeres Plaetzchen im kleinen Garten gesucht.

  In Tokyo gibt es viele kleine Museen, die eher versteckt liegen. Empfehlen kann ich von diesen das 'Japan Sword Museum', das 'Oota Memorial Museum of Art', in dem man wunderschoene Holzschnitte bewundern kann, und das 'Shitamachi-Museum'. In keinem durfte man Fotos machen, aber sie bleiben auch so in Erinnerung. Letzteres zeigt Nachbauten von Haeusern und Geschaeften aus dem Tokyo der Edo-Zeit (bis 1868 hiess Tokyo noch Edo). Als ich mich als Studentin zu erkennen gab, erhielt ich eine interessante Fuehrung auf Englisch. Jedes Geraet, jedes Werkzeug wurde mir ausfuehrlich gezeigt und erklaert. Im zweiten Stock des Gebaeudes konnte man Spiele aus dieser Zeit ausprobieren, ausserdem gab es Fotos und Zeitungsartikel von frueher. Wer mehr ueber Tokyos Entwicklung wissen moechte, sollte unbedingt einen Abstecher hierhin einplanen!

  Auch in den Strassen Tokyos, so modern sie erscheinen, gibts es immer etwas zu entdecken - kleine Schreine sind ueberall versteckt! Besonders ergriffen hat mich aber eine Statue...
Dieser Hund ist Hachikou. Der Akita-Hund gehoerte einem Professor, den er jeden Morgen zum Zug begleitete und abends wieder abholte. Das Herrchen starb jedoch in der Universitaet und Hachikou wartete vergebens auf die Rueckkehr. Bis zu seinem eigenen Tod hat der Hund treu am Bahnhof auf sein Herrchen gewartet... Im Gedenken an diese bedingungslose Treue haben die Japaner dem Hund eine Statue gewidmet, deren Blick noch heute auf den Bahnhofseingang gerichtet ist - Shibuya Hachikou-guchi! Richard Gere hat die Geschichte uebrigens in einem Film neu umgesetzt - sehr gut, wie ich finde.

  Was ist Tokyo ohne einen Besuch beim Tokyo Tower! Dem franzoesischen Eiffelturm nachempfunden ist er hoeher und leichter als das Original und erstrahlt ganz in Rot.
Oben ist die gesamte Fassade verglast, was einen guten Rundumblick auf die Tokyoter Skyline bietet. Tagsueber soll man bei gutem Wetter sogar den Fuji sehen koennen, vorrausgesetzt, der Smog laesst es zu... Bei Nacht sind die vielen bunten blinkenden Lichter der Hotel- und Buerotuerme seltsam schoen.

  An meinem letzten Tag in Japan machte ich noch einen Abstecher nach Kamakura zum Grossen Buddha. Dank meines Orientierungssinns dachte ich erst, ich haette mich auf dem Weg dorthin verlaufen, weil ich nicht den direkten genommen hatte. Zum Glueck sah ich dieses Schild:
Ich befand mich also auf dem Wanderweg... der nicht wirklich ein Weg ist, sondern mitten durch die Flora fuehrt. Auch wenn man nach 1 Kilometer durchaus das Gefuehl hat, voellig falsch zu sein, der Weg ist zu empfehlen, denn man begegnet hier ausser Zikaden niemandem und sieht viel von der Landschaft. Letztendlich landet man auch wieder auf der Strasse, die einen dann ans Ziel bringt.
Fuer 10 Yen (ja, Yen, das ist quasi nichts!) darf man ins Innere der riesigen Bronzestatue. Allerdings kommt es einem Backofen nahe...
  Schliesslich ging ich noch zum Hase-dera in der Naehe. Er ist fuer seine Goldstatue der Goettin Kannon beruehmt, die Anlage allein ist allerdings schon sehenswert. Ein Garten mit zahlreichen Blumen, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten bluehen, fuehrt ein kleines Stueckchen den Berg hinauf. Von oben hat man wunderbare Sicht auf das Meer.

  Mit so vielen Erinnerungen verabschiedete ich mich nach nur 17 Tagen sehr unwillig von Japan. Ich habe dort viel gelernt, ausprobiert und erfahren. Die Orte, die ich besichtigt habe, und die Menschen, die ich getroffen habe, trage ich fuer immer in meinem Herzen. Ich freue mich schon sehr auf den naechsten Besuch in Japan!

じゃ、またね!

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