Samstag, 23. März 2013

Drei Generationen unterwegs

   Dienstag, 12.03.2013 bis Samstag, 23.03.2013
Um Dezember herum hatte ich bereits die wundervolle Nachricht erhalten, dass meine Oma und meine Mutter mich während der Frühlingsferien in Japan besuchen kommen werden. Am 12. März durfte ich die beiden dann tatsächlich am Flughafen in Ôsaka abholen. Trotz Müdigkeit konnte ich ihnen gleich am ersten Tag noch einen Tempel in der Nähe ihrer Herberge zeigen (Sanjû Sangendo, der längste Holzbau der Welt, in dem 1000 Statuen von der Gottheit Kanon ausgestellt sind), und sie in den Geschmack von traditioneller Kyôtoer Küche kommen lassen.

 

Die folgenden Tage haben wir uns zusammen einige Sehenswürdigkeiten in meiner aktuellen Heimat angeschaut, unter anderem den Goldtempel, das Nijô-Schloss, den Fushimi-Inari-Schrein und Arashiyama. Es hieß zwar, dass dieses Jahr die Kirschblüte recht früh komme, aber Kyôto hatte sie leider doch noch nicht ganz erreicht.
Wassershow, die wir am Kyôtoer Bahnhof zufällig mitbekommen haben

   Um meinen beiden Damen auch etwas vom Land zu zeigen, haben wir uns zunächst für 3 Tage mit dem Shinkansen nach Hiroshima begeben. Meine Oma wollte sich gerne den Friedenspark anschauen (ich war ja schon einmal dort), und wie es sich für Touristen gehört, haben wir auch die Friedensglocke geläutet.
Abends gab es dann für die beiden die erste Tatami- und Futonerfahrung - ich hatte ein Zimmer im japanischen Stil gebucht. Davon, dass Futon gut für den Rücken sind, konnte ich sie allerdings nicht überzeugen...
Am zweiten Tag in Hiroshima haben wir uns mit der Fähre nach Miyajima übersetzen lassen, da ich bei meinem letzten Besuch so begeistert von dem dortigen Schrein im Wasser war.

















Diesmal war auch genügend Zeit, den Misen zu besteigen, ein Berg, auf dem Affen leben. Obwohl man ein gutes Stück des Weges mit der Seilbahn zurücklegen kann, war der Aufstieg bis zum Gipfel ziemlich anstrengend, und wir geraten trotz der noch kühlen Temperaturen ins Schwitzen. Aber die Aussicht über die Inlandsee war die Anstrengung wert.





Sehr amüsant fand ich diese kleinen Kerle, die unterwegs überall zu sehen waren.
   Die zweite Station auf der Mission 'Zeig Oma und Mutter das Land' war die Ehime-Präfektur. Eine Freundin hatte uns für 3 Tage nach Uwajima zu sich nach Hause eingeladen. Dort kamen wir wieder in den Genuss von Tatami, und meine Oma und Mutter durften Ikebana ausprobieren (auch wenn das Ergebnis der Japanerin nicht zu gefallen schien), das Schloss besichtigen, und die Perlen bewundern, die vor Uwajima gezüchtet werden.
Vor der Rückfahrt nach Kyôto mit dem Shinkansen haben wir einen Zwischenstopp in Matsuyama gemacht, wo sich das älteste Onsen Japans befindet. Das Dôgo Onsen ist bereits seit 1000 Jahren in Betrieb und das Modell für das zentrale Badehaus in dem Anime 'Chihiros Reise ins Zauberland'. Dort konnte ich meiner Oma und Mutter auch die Badekultur Japans zeigen.

(Leider habe ich versehentlich einen Teil meiner Fotos gelöscht, deswegen hier mal ausnahmsweise eines, das nicht mir gehört)

   Weitere zwei Tage voller Mitbringsel-Shopping musste ich meine Gäste auch schon wieder zum Flughafen begleiten. Wenn es auch nur für kurze Zeit war, ich hoffe, dass Japan einen guten Eindruck hinterlassen hat! Wie immer war es etwas anstrengend, alles zu übersetzen, aber die beiden haben sich schnell mit dem Bahnsystem zurecht gefunden, und da Kyôto symmetrisch angelegt ist, war auch das kein großes Problem. Ich habe mich wirklich riesig gefreut, einem Teil meiner Familie zu zeigen, wofür ich mich so begeistere, und es war wundervoll, nach einem halben Jahr wieder altvertraute Gesichter zu sehen. Das nächste Mal ist der zweite Teil der Familie an der Reihe!

じゃ、またね!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen