Mittwoch, 13. Juli 2011

Concert Hopping - X JAPAN

   Diesen Bericht objektiv zu verfassen, faellt mir verdammt schwer. Ich moechte nicht den Ablauf kommentieren, dafuer sind X JAPAN schon zu routiniert. Dass sie locker Hallen mit 10.000 Menschen einheizen koennen, haben sie zu Genuege unter Beweis gestellt.
Auf ein Konzert von X JAPAN haben viele Fans in Deutschland bis zu 14 Jahre gewartet, bei mir waren es 5 (tut mit leid, ich bin noch nicht so alt...). Nach der Trennung 1997 und hides Tod im Mai des folgenden Jahres rueckte ein solches Erlebnis in ungreifbare Ferne. Auch bei der Wiedervereinigung 2007/2008 haette wohl niemand gedacht, dass die Band so bald in Deutschland auftreten werde, Konzerte in Paris wurden mehrmals verschoben. Deswegen herrschte wohl bei den meisten Besuchern der Columbiahalle Berlin am 4. Juli der Gedanke vor: "Ich glaubs erst, wenn die auf der Buehne stehen!"
Schon vor der Halle spuerte man die vielen Emotionen, die die Fans aus allen moeglichen Laendern - erstaunlich viele sind aus Japan hergepilgert - mitbrachten.

   Die Columbiahalle hat meinem Empfinden nach eine sehr gute Ausrichtung, auf Klang und Publikumswuensche bezogen. Von der Tribuene aus kann man die Buehne sehr gut ueberblicken, und mit einem moderaten (ergo nicht-aggressiven, erwachseneren) Publikum wie bei X muss es auch direkt vor der Buehne trotz circa 3500 Fans keine Platzprobleme gegeben haben.


   Sofort mit Erscheinen auf der Buehne war die Stimmung auf einem Hochpunkt.Yoshiki, Toshi, Pata, Heath und Sugizo wurden von den Fans mit gebuehrendem Applaus empfangen. Durch die Liedauswahl wurde die Atmosphaere nur noch explosiver, konnte sich jedoch beim Encore auch wieder gut entladen. Die Kommunikation der Band mit dem Publikum lief durch die guten Englischkenntnisse des Bandleaders sehr gut ab, zwischendrin wurde sogar gescherzt (Yoshiki ging unter anderem auf ein Plakat ein, auf dem sich jemand fuer seinen Geburtstag bedankte - es erklang Happy Birthday auf dem Piano). Die Lichteffekte haben die Lieder gut untermalt, teilweise war die Show wirklich beeindruckend. Richtig bewegend war die Reaktion des Publikums auf das Lied Endless Rain, wo der Refrain gar nicht mehr enden wollte. Dafuer, dass man so lange auf diesen Abend gewartet hat, war er etwas schnell vorbei, aber es hat sich definitiv gelohnt. Am Ende des Konzerts galt wohl wirklich fuer jeden Besucher der Columbiahalle: "WE ARE X!" 

Setlist: 1. Jade
             2. Rusty Nail
             3. Silent Jealousy
             4. Drain
             5. Geigensolo von Sugizo, spaeter unterstuetzt von Yoshiki
             6. Kurenai
             7. Born to be free
             8. Pianosolo von Yoshiki
             9. IV
            10. Die Hymne von X JAPAN schlechthin - X 


Zugabe: 11. Forever Love
               12. Endless Rain
               13. Art of Life

X JAPAN、本当にありがとう!

じゃ、またね!

Dienstag, 12. Juli 2011

Die Legende von Orihime und Hikoboshi

   Tanabata heisst das japanische Sternenfest, das am siebten Tag des siebten Monats gefeiert wird. Man sagt, dass sich die Liebenden Orihime (Vega) und Hikoboshi (Altair) nur in dieser Nacht treffen koennen, den Rest des Jahres sind sie durch die Milchstrasse getrennt. Hier die Geschichte (verkuerzt), wie sie in meinem Maerchenbuch steht - es gibt unendlich viele Varianten.

(Die juengste Tochter eines Edelmannes wurde mit einer Schlange verheiratet, die drohte, die Familie zu toeten. Die Schlange entpuppte sich als ein schoener Mann.)
Eines Tages sprach der Gatte zu ihr: "Ich bin in Wirklichkeit der Drachenkoenig des Meeres, aber von Zeit zu Zeit pflege ich zum Himmel emporzusteigen zur Wohnung meines Vaters, des Himmelsherrschers.  Die Zeit ist nun gekommen, wo ich wieder zum Himmel emporsteigen muss. Morgen oder uebermorgen werde ich dich verlassen muessen. Wenn ich bis zum siebenten Tag nicht zurueckgekehrt sein werde, so beunruhige dich nicht, sondern warte zweimal sieben Tage auf meine Rueckkehr. Bin ich dann immer noch nicht zurueckgekehrt, so musst du geduldig dreimal sieben Tage warten. Wenn ich dann aber auch noch nicht zurueckgekehrt bin, so weiss ich nicht, wann und ob ich ueberhaupt zurueckkehren werde." Als die Gattin ihn nun fragte: "Wenn dies der Fall ist, was soll ich dann tun?", antwortete er ihr: "In der westlichen Haupstadt lebt eine Frau, die besitzt ein Ding, das Ichiya no hisago heisst, den Kuerbis, aus dem in einer Nacht eine Pflanze bis in den Himmel hinein waechst. Kaufe einen Kern, pflanze ihn ein und steige an der Ranke zum Himmel empor. Wenn du dort angekommen bist und den Weg nicht weisst, so frage nach Hikoboshis Wohnplatz, denn der Weg zu mir ist schwer zu finden." Dann wandte er sich noch einmal an die Gattin, zeigte auf die Reiskiste, in der die Schlangenhaut verschlossen war, und sagte: "Pass gut auf, diese Kiste darfst du unter keiner Bedingung oeffnen, wird sie geoeffnet, so kann ich nicht wieder zu dir zurueckkehren!" Damit stieg er zum Himmel empor.
(Es kommt, wie es kommen muss - die Kiste wird geoeffnet, Hikoboshi kehrt nicht zurueck und Orihime muss an der Kuerbispflanze in den Himmel steigen.)
Als sie nun im Himmel angelangt und eine Strecke weit gewandert war, begegnete ihr ein schoen anzusehender Mann in schneeweissem Kleide. Den fragte sie: "Kannst du mir sagen, wo Hikoboshis Wohnung ist?" Er antwortete ihr aber: "Ich kann es dir nicht sagen, frage den, der nach mir kommt." Bevor sie weiterging, fragte sie ihn noch: "Wer bist du?", und er antwortete ihr: "Ich bin der Abendstern." Dann traf sie einen, der zog einen Besen hinter sich her. Den fragte sie gleichfalls, und er antwortete: "Ich weiss es nicht, frage den, der nach mir kommt, ich bin der Komet." Dann traf sie eine Gruppe von mehreren Personen. Die antworteten auf ihre Frage: "Wir koennen es dir nicht sagen, wir sind die Plejaden." Schliesslich war sie ganz niedergeschlagen und setzte ohne Hoffnung, den Gesuchten finden zu koennen, ihren Weg fort. Da begegnete ihr einer, der wurde in einer mit Edelsteinen besetzten Saenfte getragen, und sie legte auch ihm ihre Frage vor. Er antwortete: "Gehe in diese Richtung weiter, bis du zu einem aus Juwelen erbauten Haus kommst, das auf einem mit Smaragden statt mit Kieseln bestreuten Platz steht. Dort frage nach Hikoboshi." Das war Myôken, der Polarstern. Nach langer Wanderung kam sie zu dem Platz, und als sie dort nach Hikoboshi fragte, kam dieser mit freudig strahlendem Gesicht aus dem Hause, um sie zu begruessen.
(Der Vater von Hikoboshi steht dem Glueck der Liebenden jedoch im Weg. Erst als Orihime schwierige Aufgaben meistert, verschont er ihr Leben.)
Da sagte er: "Nun, meinetwegen darfst du hierbleiben, aber so wie bisher koennt ihr nicht zusammenleben. Nur einmal im Monat will ich euch erlauben, euch zu treffen!" In ihrer Freude hatte ihn die Frau nicht ganz richtig verstanden, und als sie ausrief: "Ach, ich bin ja zufrieden damit, ihn nur einmal im Jahre zu sehen!" sagte der Daemon: "So soll es sein - also nur einmal im Jahr!" Nahm eine Wassermelone und warf sie zu Boden, dass sie zerbarst. Aus ihr floss der Himmelsstrom hervor, der die beiden Liebenden trennt und den sie nur einmal im Jahre ueberschreiten duerfen. Die Liebenden wurden zu den Sternbildern Orihime und Hikoboshi, und der siebente Tag im siebenten Monat jedes Jahres ist es, an dem sie sich treffen.

   Traditionell schmueckt man zu Tanabata Bambus mit Papierschmuck, schreibt seine Wuensche auf Zettel und haengt sie in den Bambus. Es heisst, bei gutem Wetter erfuellen sich die Wuensche, denn Orihime und Hikoboshi treffen sich nur, wenn es nicht regnet. In Deutschland kann das dann (wenn auch noch etwas unausgereift) so aussehen:

Ich wuensche alle meinen Freunden, mit denen ich Tanabata verbracht habe, dass ihre Wuensche in Erfuellung gehen. Hoffentlich haben sich Orihime und Hikoboshi dieses Jahr treffen koennen! ^^

じゃ、またね!